B2B Leadgenerierung: Definition, Vorgehensweisen und Maßnahmen zur Lead-Generierung

Die B2B-Leadgenerierung bezeichnet den Prozess, potenzielle Geschäftskunden (Leads) zu identifizieren, anzusprechen und in zahlende Kunden umzuwandeln. Dieser Prozess ist ein zentraler Bestandteil des B2B-Marketings, da er Unternehmen ermöglicht, ihre Zielgruppe effektiv zu erreichen, die Vertriebspipeline zu füllen und langfristiges Wachstum sowie nachhaltigen Umsatz zu sichern. Im Gegensatz zur B2C Leadgenerierung ist der B2B-Prozess komplexer, da er häufig mehrere Entscheidungsträger einbezieht und deutlich längere Verkaufszyklen aufweist.

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Grundlagen der B2B-Leadgenerierung: So gelingt es, effektiv mehr Leads zu generieren.

Im Kern zielt die B2B-Leadgenerierung darauf ab, qualifizierte Leads zu gewinnen, die ein echtes Interesse an den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen haben. Dabei spielen die Faktoren Kanal, Vertreib und Tools eine wichtige Rolle. Dies erfordert eine zielgerichtete Ansprache, die auf den spezifischen Bedürfnissen der Zielgruppe basiert. Die Generierung von Leads im B2B-Sektor umfasst verschiedene Strategien und Maßnahmen, die von traditionellen Methoden wie dem Direktvertrieb bis hin zu modernen digitalen Ansätzen wie Inbound-Marketing und Marketing-Automatisierung reichen. Die nachfolgenden Bereiche haben für die Leadgenerierung eine große Bedeutung und zielen auf mehr Traffic und mehr Anfragen.

Online-Marketing & Digital Advertising

  1. SEO (Suchmaschinenoptimierung) – Optimierung der Website für relevante Keywords, um organische Sichtbarkeit zu steigern.
  2. Content Marketing – Erstellung wertvoller Inhalte (Blogartikel, Whitepapers, E-Books)
  3. Webinare & Online-Events – Fachvorträge oder Schulungen zur Lead-Generierung mit Anmeldepflicht.
  4. LinkedIn Marketing & Social Selling – Direktansprache und Content-Strategien auf LinkedIn.
  5. Google Ads & LinkedIn Ads – Gezielte Werbung für B2B-Zielgruppen mit Formularen.
  6. E-Mail-Marketing & Newsletter – Lead-Nurturing durch regelmäßige, relevante Inhalte.
  7. Chatbots & Live-Chats – Automatisierte Konversationen zur Lead-Generierung auf der Website.

Outbound & Direktansprache

  1. Kaltakquise per Telefon oder E-Mail – Direktansprache potenzieller Kunden mit personalisierten Angeboten.
  2. Account-Based Marketing (ABM) – Gezielte Ansprache und Pflege von Entscheidungsträgern in Unternehmen.
  3. Messe- und Event-Marketing – Leads durch persönliche Gespräche auf Fachmessen oder Kongressen.
  4. Networking & Empfehlungen – Kontakte über bestehende Kunden und Partner generieren.

Lead-Magneten & Automatisierung

  1. Kostenlose Tools & Rechner – Bereitstellung von Online-Tools (z. B. ROI-Rechner) gegen Kontaktdaten.
  2. Case Studies & Referenzen – Erfolgsbeispiele von Bestandskunden als überzeugende Quelle.
  3. Freemium-Modelle & Demos – Kostenlose Testversionen oder Demos zur Interessentengewinnung.
  4. Gated Content & Whitepapers – Hochwertige Inhalte zum Download gegen Lead-Daten.

Partnerschaften & PR

  1. Kooperationen & Gastbeiträge – Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen oder Publikationen.
  2. Pressearbeit & PR-Kampagnen – Medienpräsenz zur Steigerung der Markenbekanntheit und Lead-Gewinnung.

Unterschiede zwischen Sales Leads und qualifizierten Leads

Im B2B-Marketing ist die Unterscheidung zwischen verschiedenen Lead-Typen essenziell für einen effektiven Vertriebsprozess. Nicht jeder Kontakt ist sofort ein „heißer“ Lead – viele befinden sich erst am Anfang ihrer Customer Journey. Die klare Abgrenzung zwischen Sales Leads, Marketing Qualified Leads (MQLs) und Sales Qualified Leads (SQLs) hilft Unternehmen, ihre Ressourcen gezielter einzusetzen und Leads passend zum Reifegrad zu betreuen.

1. Sales Lead (Unqualifizierter Lead)

Ein Sales Lead ist ein potenzieller Kunde, der ein erstes Interesse an einem Unternehmen oder dessen Angebot gezeigt hat – allerdings ohne bisher eine tiefergehende Qualifizierung oder Prüfung auf Vertriebsrelevanz. Dieser Kontakt kann durch eine Vielzahl an Touchpoints entstehen:

  • Anmeldung zum Newsletter
  • Download eines Whitepapers oder E-Books
  • Teilnahme an einem Webinar
  • Erstkontakt auf einer Messe
  • Besuch einer Landingpage

Typische Merkmale eines Sales Leads:

  • Hat Interesse bekundet, aber noch keine klare Kaufabsicht geäußert
  • Ist noch nicht validiert – Weder Marketing noch Vertrieb haben den Lead bewertet
  • Keine Aussage zur Passgenauigkeit zur Zielgruppe möglich
  • Kann theoretisch jede Person oder jedes Unternehmen sein, das interagiert hat
  • Muss durch gezielte Maßnahmen weiterentwickelt werden

Ziel im Prozess: Der Sales Lead muss erst durch gezielte Kommunikation und Datenanreicherung zu einem qualifizierten Lead weiterentwickelt werden – z. B. durch gezielte Inhalte, personalisierte E-Mails oder Verhaltenstracking.

Vorteile der B2B Leadgenerierung

  • Erhöhung der Sales-Pipeline: Eine gut durchdachte Leadgenerierungsstrategie sorgt dafür, dass der Vertrieb stets über ausreichend gute Leads verfügt. Die Leads zu qualifizieren kann in einer ersten Stufe durch Marketing-Automation erreicht werden.
  • Langfristige Kundenbindung: Durch den Aufbau von Vertrauen und die Bereitstellung von Mehrwert können langfristige Beziehungen zu Kunden aufgebaut werden.
  • Effizienzsteigerung im Vertrieb: Vorqualifizierte Leads sparen dem Vertrieb Zeit und Ressourcen, sodass er sich auf vielversprechende Kontakte konzentrieren kann.
  • Messbarkeit und Optimierung: Digitale Strategien bieten umfassende Analysemöglichkeiten, um den Erfolg der Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen.

2. Qualifizierter Lead (MQL / SQL)

Ein qualifizierter Lead hat bereits eine gewisse Reife im Entscheidungsprozess erreicht. Das bedeutet: Er hat nicht nur Interesse gezeigt, sondern erfüllt auch bestimmte Kriterien, die ihn als potenziellen Kunden attraktiv machen. Diese Bewertung erfolgt in mehreren Stufen:

Marketing Qualified Lead

Ein MQL ist ein Lead, der vom Marketing als relevant eingestuft wurde – auf Basis von Verhalten (z. B. Interaktionen mit Inhalten) und Profilmerkmalen (z. B. Branche, Unternehmensgröße).

Typische Signale eines Marketing Qualified Leads:

  • Wiederholte Websitebesuche oder lange Verweildauer
  • Mehrere Downloads oder Interaktionen (z. B. mit einem Preisrechner)
  • Öffnen und Klicken in E-Mail-Kampagnen
  • Passende demografische Daten (z. B. B2B-Branche, Position)

Der MQL ist also interessiert und passend, aber möglicherweise noch nicht bereit für ein Gespräch. Er wird weiter durch Lead-Nurturing-Maßnahmen begleitet.

Sales Qualified Lead (SQL)

Ein SQL ist ein vom Vertrieb validierter Lead, der konkrete Kaufabsicht zeigt. Er hat in der Regel ein klares Problem erkannt, sucht nach einer Lösung und ist bereit, mit einem Sales-Mitarbeiter zu sprechen.

Typische SQL-Kriterien (z. B. nach BANT-Methode):

  • Budget: Der Lead verfügt über ein verfügbares Investitionsbudget
  • Authority: Die Person ist Entscheider oder hat starken Einfluss
  • Need: Es liegt ein klarer Bedarf vor
  • Timing: Die Lösung wird zeitnah benötigt (z. B. innerhalb der nächsten 3–6 Monate)

Ziel im Prozess: Ein SQL wird aktiv kontaktiert – z. B. für eine Produktdemo, ein individuelles Angebot oder ein Verkaufsgespräch.

Die Differenzierung zwischen einfachen Interessenten und kaufbereiten Kontakten ist entscheidend für den Erfolg der B2B-Leadgenerierung. Nur wer die Qualität der Leads systematisch bewertet, kann Vertriebsressourcen gezielt einsetzen und die Abschlusswahrscheinlichkeit deutlich erhöhen. Erfolgreiche Unternehmen setzen deshalb auf strukturierte Prozesse, Lead-Scoring-Modelle und eine enge Abstimmung zwischen Marketing und Vertrieb, um Interessenten schrittweise zu entwickeln und zum optimalen Zeitpunkt in den aktiven Verkaufsprozess zu überführen.

Leads generieren: Die Vorgehensweisen

Leads zu generieren - im B2B-Bereich erfordert ein systematisches, zielgerichtetes Vorgehen. Es reicht nicht aus, lediglich Kontakte zu sammeln – vielmehr geht es darum, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit mit relevanten Inhalten zu erreichen und zu aktivieren. Im Folgenden findest du die wichtigsten strategischen und operativen Schritte im B2B-Leadgenerierungsprozess.

1. Zielgruppenanalyse – Die Grundlage jeder Kampagne

Der erste und wichtigste Schritt ist das tiefe Verständnis der eigenen Zielgruppe. Ohne eine präzise Zielgruppenanalyse ist jede Marketingmaßnahme ein Schuss ins Blaue. Unternehmen müssen herausfinden:

  • Wer sind meine Wunschkunden (Entscheider, Beeinflusser, Nutzer)?
  • Vor welchen Herausforderungen stehen sie?
  • Welche Ziele verfolgen sie?
  • Welche Faktoren beeinflussen ihre Kaufentscheidungen?

Buyer Personas helfen dabei, diese Informationen in fiktive, aber greifbare Profile zu überführen. Eine gute Persona enthält u. a. Angaben zu Berufsbezeichnung, Branche, Unternehmensgröße, Zielen, Pain Points, Informationsverhalten und typischen Einwänden. Je besser diese Profile definiert sind, desto gezielter lassen sich Inhalte, Kanäle und Anspracheformate wählen.

Tipp: Auch die Definition von Negativ-Personas – also Personen oder Unternehmen, die bewusst nicht adressiert werden sollen – kann helfen, Ressourcen effizienter einzusetzen.

2. Content-Erstellung – Relevanz schafft Vertrauen

Hochwertiger Content ist das Herzstück erfolgreicher B2B-Leadgenerierung. Statt auf platte Werbebotschaften zu setzen, sollten Unternehmen durch Inhalte Mehrwert liefern und Expertise beweisen. Das Ziel: Vertrauen aufbauen, Interesse wecken und die Zielgruppe entlang der Customer Journey begleiten.

Typische Content-Formate im B2B-Marketing:

  • Awareness-Phase (TOFU): Blogartikel, Infografiken, Social Media Posts
  • Consideration-Phase (MOFU): E-Books, Whitepaper, Webinare, Podcasts
  • Decision-Phase (BOFU): Case Studies, Demos, ROI-Rechner, Vergleichsstudien

Wichtig ist eine konsistente Content-Strategie, die nicht nur regelmäßig neue Inhalte produziert, sondern diese auch auf relevante Touchpoints verteilt und durch gezieltes Tracking analysiert. Inhalte sollten klar auf definierte Suchintentionen abgestimmt und SEO-optimiert sein – so werden sie organisch gefunden und langfristig wirksam.

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Fazit

Leadgenerierung B2B ist ein zentraler Bestandteil des modernen Online-Marketings. Mit einer Kombination aus zielgerichteten Strategien, datengestützten Ansätzen und innovativen Technologien können Unternehmen im Rahmen der Leadgenerierung nicht nur neue Geschäftschancen erschließen, sondern auch nachhaltig wachsen. Lead Generation ist angesichts der zunehmenden Digitalisierung und des intensiven Wettbewerbs eine durchdachte und kontinuierlich optimierte Leadgenerierungsstrategie unverzichtbar.

3. Multichannel-Ansatz – Präsenz auf den richtigen Plattformen

In der heutigen digitalen Welt reicht es nicht aus, nur auf einen einzigen Vertriebspfad zu setzen. Ein Multichannel-Ansatz kombiniert verschiedene Plattformen und Kontaktpunkte, um Interessenten auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen – stets mit Blick auf die bevorzugten Informationsquellen der Zielgruppe.

Effektive Kanäle im B2B-Leadgen-Mix:

  • SEO & Content-Marketing: organische Sichtbarkeit in Suchmaschinen
  • Social Media: direkte Interaktion mit Entscheidern
  • E-Mail-Marketing: personalisierte Ansprache und Lead Nurturing
  • Paid Ads (Google, Programmatic): gezielte Reichweite
  • Webinare & digitale Events: Interaktion und Expertise in Echtzeit
  • Messen & Networking-Events: persönlicher Kontakt & Beziehungspflege

LinkedIn nimmt im B2B-Bereich eine Sonderstellung ein: Die Plattform erlaubt gezielte Zielgruppenansprache nach Position, Branche oder Firmengröße – ideal für Account-based Marketing und Social Selling.

Tipp: Kanäle sollten nicht nur parallel bespielt, sondern strategisch miteinander verknüpft werden – z. B. durch Retargeting-Kampagnen auf Basis von Websitebesuchern.

4. Marketing Automation – Prozesse skalieren und personalisieren

Mit steigender Komplexität der Kanäle und Inhalte wird es nahezu unmöglich, neue Leads manuell zu verfolgen. Hier kommt Marketing Automation ins Spiel: Tools wie HubSpot, Marketo, Pardot oder ActiveCampaign ermöglichen es, Interessenten automatisiert mit relevanten Inhalten zu versorgen – abhängig von deren Verhalten und Profil.

Vorteile von Marketing Automation im B2B-Leadmanagement:

  • Lead Nurturing: Automatisierte E-Mail-Strecken halten Leads aktiv im Prozess.
  • Lead Scoring: Leads werden nach Interaktionen bewertet (z. B. Whitepaper-Download = +10 Punkte), um deren Reifegrad zu bestimmen.
  • Segmentierung: Zielgerichtete Inhalte basierend auf Unternehmensgröße, Branche oder Verhalten.
  • Kampagnensteuerung: A/B-Tests, Zeitsteuerung und Auswertung aus einem System.
  • Vertriebssynchronisation: Übergabe von Sales-ready-Leads ans CRM (z. B. Salesforce).

Ein gut konfiguriertes Automationssystem spart Zeit, erhöht die Conversion-Raten und liefert wertvolle Einblicke in die Customer Journey.

5. Leadqualifizierung – Qualität vor Quantität

Nicht jeder Kontakt ist automatisch ein guter Lead. Um Ressourcen im Vertrieb optimal einzusetzen, ist eine strukturierte Leadqualifizierung unerlässlich. Dabei werden eingehende Leads anhand definierter Kriterien bewertet und priorisiert.

Die gängigste Methode im B2B ist die BANT-Formel:

  • Budget: Verfügt das Unternehmen über ein ausreichendes Budget?
  • Authority: Hat die Person Entscheidungsbefugnis?
  • Need: Gibt es ein konkretes Bedürfnis oder Problem?
  • Timing: Wann soll eine Lösung implementiert werden?

Alternativ (oder ergänzend) kann auch das CHAMP-Modell (Challenges, Authority, Money, Prioritization) oder ein individuelles Punktesystem im CRM eingesetzt werden.

Leads, die nicht direkt vertriebsreif sind, werden über ein gezieltes Lead-Nurturing weiterentwickelt – mit dem Ziel, sie zu einem späteren Zeitpunkt zu konvertieren.

Michael Saupe
Head of Marketing & Strategy
Michael Saupe verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in den Bereichen Marketing, Leadgenerierung und Markenbildung. Sein Fokus liegt auf strategischer B2B-Beratung mit einem ausgeprägten Verständnis für komplexe Produkte, technische Märkte und erklärungsbedürftige Dienstleistungen.

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