Webdesign

CMS-Battle für B2B SaaS: WordPress vs. Webflow vs. Headless – Was skaliert wirklich?

Die schnelle Antwort (Executive Summary für CTOs & CMOs) für B2B-Softwareunternehmen, die auf Product-Led Growth (PLG) oder schnelles Inbound-Marketing setzen, ist Webflow aktuell der „Gold Standard“. Es entkoppelt dein Marketing-Team von der Entwicklungsabteilung („No-Code“) und ermöglicht Landingpage-Launches in Stunden statt Wochen. WordPress bleibt stark bei content-lastigen Strategien (massive Blogs/Hubs) durch sein Plugin-Ökosystem. Vorsicht vor der „Headless/React“-Falle: Viele Tech-Unternehmen bauen ihre Marketing-Seite selbst (z.B. mit Next.js). Das führt oft zu hohen Opportunitätskosten, da wertvolle Dev-Zeit vom Core-Produkt abgezogen wird und das Marketing für jede Textänderung ein Ticket erstellen muss.

Lesezeit
1 Min.
5.12.2025

Der direkte Vergleich: Speed & Tech-Stack

Hier zählen nicht nur Kosten, sondern Developer Dependency (Wie sehr brauche ich meine Backend-Devs?) und Integrationsfähigkeit.

Feature Webflow WordPress (Headless) Custom / React (Next.js)
Developer Dependency Null bis Gering (No-Code) Mittel (Setup & Wartung) Extrem Hoch (Full-Code)
Marketing Speed Echtzeit (Visual Editor) Schnell (Gutenberg/Elementor) Langsam (Deployment nötig)
Security (SOC2 etc.) Enterprise Grade (AWS hosted) Plugin-abhängig (Risiko) Hängt von deinem Team ab
Performance (CWV) Exzellent (Clean Code) Variabel (Bloatware-Gefahr) Exzellent (wenn gut gebaut)
Integrations Nativ (Logic, Zapier) Unendlich (Plugins) API-First (Alles möglich)
Kosten (TCO) Mittel (Seat-basiert) Gering bis Mittel Hoch (Dev-Gehälter!)

2. Die „Self-Built“ Falle: Warum React/Headless oft ROI-Killer sind

Es ist der Klassiker in B2B-Softwarefirmen: „Wir haben doch Top-Entwickler, wir bauen die Website einfach selbst mit React und einem Headless CMS (Contentful/Strapi).“

Warum das für dein Marketing oft tödlich ist:

  1. Der „Ticket-Stau“: Das Marketing will eine neue Pricing-Page testen. Die Entwickler haben aber Sprint-Deadline für das Core-Produkt. Die Website muss warten.
  2. Over-Engineering: Eine Marketing-Seite braucht meist keine komplexe App-Architektur. Eine statische Seite, die Leads einsammelt, ist kein Hexenwerk.
  3. Kosten: Ein Senior-React-Dev kostet 80.000 €+. Ihn CSS anpassen zu lassen, ist die teuerste Art, eine Website zu betreiben.

Unsere Empfehlung: Trenne App (Product) und Website (Marketing). Nutze für die Website ein Tool, das Marketer ohne Devs bedienen können.

3. Webflow: Das Betriebssystem für SaaS-Growth

Webflow hat sich im Silicon Valley und der deutschen Tech-Szene (SaaS) als Standard etabliert.

  • Design-Freiheit: Du kannst das Look & Feel deiner Software (UI-Kit) 1:1 auf die Website übertragen, ohne Kompromisse.
  • CMS für Features: Du kannst „Collections“ für Features, Integrationen oder Team-Member anlegen, die automatisch hunderte SEO-Landingpages generieren („Programmatic SEO“).
  • Der „Editor Mode“: Dein Content-Team kann Texte ändern wie in Word, direkt auf der Live-Seite, ohne das Design zerschießen zu können.

4. WordPress: Der Content-Gigant

WordPress ist dann die richtige Wahl, wenn deine Strategie zu 100 % auf Content Marketing setzt und weniger auf visuelles „Product Storytelling“.

  • Vorteil: Das Ökosystem. Wenn du spezielle Tools wie Yoast SEO liebst oder komplexe Member-Bereiche (Communities) aufbauen willst, ist WP ungeschlagen.
  • SaaS-Kontext: Viele Softwarefirmen nutzen WordPress als „Headless CMS“ – also nur als Datenbank für Inhalte, während das Frontend modern (z.B. mit Gatsby) gebaut wird. Das ist ein guter Kompromiss, erhöht aber die technische Komplexität.

5. Wann Typo3 oder Enterprise-Lösungen?

Im Software-Umfeld spielt Typo3 kaum eine Rolle, außer in zwei spezifischen Nischen:

  1. FinTech & HealthTech: Wenn extremste Datenschutzvorgaben verlangen, dass die Daten physisch auf eigenen Servern in Deutschland liegen müssen (On-Premise). Webflow hostet (meist) in der AWS Cloud (USA/Global), was für 99% DSGVO-konform lösbar ist, aber für manche Compliance-Abteilungen ein No-Go darstellt.
  2. Konzern-Töchter: Wenn die Muttergesellschaft IT-Richtlinien vorgibt.

6. Entscheidungs-Matrix: Welches Setup für deine Phase?

Unternehmensphase Fokus Empfehlung
Seed / Start-up MVP, schnelle Iteration, kaum Budget. Webflow (Templates nutzen, schnell live gehen).
Scale-up (Series A/B) Wachstum, Lead-Gen, Marketing-Team wächst. Webflow (Custom) oder WordPress. Weg von Templates, hin zu Custom Branding.
Enterprise SaaS Sicherheit, Globalisierung, Multilingual (20+ Sprachen). Headless CMS (Sanity/Contentful) + Modern Frontend oder Enterprise CMS.

7. FAQ: Tech-Stack Integrationen

Fragen & Antworten zum Artikel:

Funktioniert Webflow gut mit HubSpot und Salesforce?
Ja. Für HubSpot gibt es native Integrationen oder leistungsstarke Apps (wie "HubSpot to Webflow"), die Formular-Daten nahtlos übertragen. Salesforce lässt sich via Zapier, Make oder Webhooks anbinden. Da Webflow sauberes HTML liefert, funktionieren Tracking-Skripte (Segment, Google Tag Manager) oft zuverlässiger als bei plugin-überladenen WordPress-Seiten.
Können wir unsere App-Dokumentation (Docs) auch im CMS abbilden?
Theoretisch ja, aber wir empfehlen dir spezialisierte Tools dafür. Nutze Webflow/WordPress für die Marketing-Seite (Funnel) und Tools wie GitBook oder ReadMe für die technische Dokumentation. Diese können unter einer Subdomain (docs.deinefirma.de) laufen und bieten bessere Features für Code-Snippets und Versionierung.
Ist Webflow sicher genug für ISO-27001 zertifizierte Unternehmen?
Webflow Enterprise bietet Features, die ISO-27001 Audits unterstützen (SSO, Audit Logs, erweiterte DDoS-Protection). Das Hosting läuft über AWS (Amazon Web Services), was höchsten globalen Sicherheitsstandards entspricht. Für spezifische deutsche Server-Standort-Pflichten musst du den Einzelfall prüfen.
Daniel Angele
Head of Marketing & Digital
Daniel brennt für B2B Marketing, digitale Trends und smartes Webdesign – immer mit Blick auf maximale Usability und Conversion.
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